Bevor der erste Frost kommt, gibt es für Gärtnerinnen und Gärtner einiges zu tun. Wer jetzt fleißig ist, kann beruhigt in die Winterpause gehen und sich auf die Gartensaison 2018 freuen. Damit Sie nichts vergessen, haben wir eine kleine Checkliste mit allem, was jetzt noch zu tun ist, erstellt.
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Blumenzwiebeln ein- bzw. ausgraben
Frühlingsblüher sollten vor dem ersten Frost eingepflanzt werden, damit Sie sich zu Beginn des Frühlings an aufkeimenden Knospen erfreuen können. Zu den Pflanzen, deren Blumenzwiebeln den Winter unbeschadet überstehen, gehören beispielsweise Krokusse, Tulpen und Narzissen.
Doch Vorsicht: Was für die einen Pflanzen gut ist, ist für die anderen Gift. Knollenpflanzen wie die Dahlie überstehen den winterlichen Frost nicht und sollten daher spätestens im Herbst ausgegraben und über den Winter dunkel und trocken gelagert werden.
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Sträucher, Stauden und Bäume zurückschneiden
Der Rückschnitt von Bäumen findet idealerweise zwischen November und Februar statt, denn in dieser Zeit ruhen die meisten Bäume zwischen Laubabwurf und Neuaustrieb. Bei Frost sollten Sie jedoch niemals schneiden, da besteht schnell die Gefahr Zweige abzubrechen und den Baum zu beschädigen. Allerdings sollten Sie beim Schnitt immer auf die speziellen Vorlieben der einzelnen Pflanzen achten. Nachfolgend finden Sie eine kleine Übersicht, wann welche Pflanze am besten geschnitten wird:
Pflanze | Schneidezeitraum |
Hortensie | Ist zwar winterhart, sollte aber nur bis August zurückgeschnitten werden |
Hecken | Hecken sollten bis September zurückgeschnitten werden |
Obstbäume | Können zum Schutz vor Frostrissen gestrichen werden, ansonsten gilt es die sortenspezifischen Pflegehinweise beachten |
Ahorn, Walnuss und Birke | Maximal bis Mitte November schneiden, sonst besteht die Gefahr, dass sie „bluten“ |
Haselnussstrauch | Ist unkompliziert und kann auch in den Wintermonaten zurückgeschnitten werden |
Rosengewächse | Sollten im Frühherbst maximal leicht zurückgeschnitten werden, der richtige Zuschnitt findet im Frühjahr statt |
Hätten Sie’s gewusst? Laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen Hecken und Gehölze in der Zeit vom 1. März bis 30. September nicht geschnitten werden, um brütende Vögel zu schützen. Ein dezenter Pflege- oder Formschnitt ist jedoch zulässig.
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Topfpflanzen reinholen oder „warm anziehen“
Die Töpfe auf unseren Balkonen und Terrassen zieren oft exotische Gewächse, die nicht frostresistent sind. Um diese Pflanzen zu schützen, stellen Sie die Töpfe zum Überwintern am besten in einen kühlen Keller. Ihr Winterquartier beziehen die Pflanzen idealerweise so spät wie möglich, jedoch noch vor dem ersten Frost. Ist dies nicht möglich, sollten die Töpfe mit Noppenfolie und Jutesäcken gegen Frost geschützt werden. Zitruspflanzen sind besonders empfindlich: Ihnen sollte man nach Möglichkeit vor dem ersten Frost ein sonniges Plätzchen im Haus einräumen. Azaleen sind ebenso wie der Buchsbaum winterresistent und müssen nicht vor dem Frost gerettet werden. Denken Sie jedoch bei den winterharten Pflanzen daran, diese ausreichend zu gießen.
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Rasen pflegen und Laub rechen
Auch dem Rasen sollte man vor dem Winter noch einmal volle Aufmerksamkeit schenken, damit er im kommenden Sommer saftig grün wächst. Dazu sollte er noch einmal auf circa sechs Zentimeter zurückgeschnitten und anschließend gedüngt oder gekalkt werden, um während der kalten Wintermonate optimal mit Nährstoffen versorgt zu sein.
Außerdem sollten Sie den Rasen von herumliegendem Laub befreien, damit dieses nicht auf der Grünfläche verrottet und unschöne Flecken hinterlässt. Ihre Beete und Baumwurzeln hingegen können Sie mit Laub und Zweigen bedecken, um Sie vor Frost zu schützen. Verzichten Sie der Umwelt zuliebe auf einen Laubbläser: Tiere wie beispielsweise der Igel freuen sich über einen Laubhaufen als Winterquartier.
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Wasserleitungen leeren, Gartenmöbel und Geräte reinholen
Zu guter Letzt geht es an die Geräte. Drehen Sie außenliegende Wasseranschlüsse komplett ab und leeren Sie die Leitungen, um Frostschäden vorzubeugen. Ebenso sollten Wasserpumpen etc. aus Teichen entfernt werden, da sie bei Minusgraden schnell einfrieren und kaputtgehen.
Wenn Sie genügend Stauraum haben, ist es natürlich ideal Gartenmöbel im Trockenen unterzustellen. Anderenfalls können Sie die Möbel aber auch mit Schutzhüllen abdecken, damit sie möglichst wenig Schnee und Feuchtigkeit abbekommen. Das gilt vor allem für Gartenmobiliar aus Holz und rostenden Materialen, Möbel aus rostfreiem Metall oder Kunststoff überstehen den Winter auch ungeschützt.
Ein besonderer Tipp: Wenn Sie jetzt vorrausschauend agieren und ihre Gartengeräte und -möbel nicht nur wegräumen, sondern zuvor auch reinigen und pflegen, starten Sie wie neu in Gartensaison 2018!
Die Checkliste der Wintervorbereitungen auf einen Blick
✓ Zwiebeln der Frühblüher einpflanzen
✓ Knollenpflanzen ausgraben und einlagern
✓ Pflanzen fachgemäß zurückschneiden, dabei individuelle Schneidezeiten beachten
✓ Exotische Topfpflanzen in den Keller bringen
✓ Pflanzen frostsicher einpacken
✓ Rasen mähen und düngen
✓ Laub rechen, Beete und Baumwurzeln damit bedecken
✓ Wasseranschlüsse abdrehen
✓ Möbel und Geräte reinigen, pflegen und einlagern
Genießen Sie nach der ganzen Arbeit die winterliche Auszeit, denn eins ist sicher: Der nächste Frühling kommt bestimmt – und mit ihm viele neue Aufgaben für fleißige Gärtnerinnen und Gärtner!