Tipps & Tricks

Pilze im eigenen Garten züchten

7 Sep, 2017

Feinschmecker und Pilzliebhaber aufgepasst: Kennen Sie auch dieses Gefühl, wenn Sie mal wieder so richtig Lust auf Champignons oder Pfifferlinge haben und Ihnen auf dem Weg in den Supermarkt schon das Wasser im Mund zusammenläuft? Doch nicht immer bekommen Sie dort das, was Sie sich erhofft hatten: Günstige, frische Pilze sind im Handel oft Mangelware. Auch die Auswahl an leckeren Pilzsorten ist häufig eher klein. Doch für dieses Problem gibt es eine ganz einfache Lösung: Warum züchten Sie sich nicht einfach Ihre eigene Pilzkultur im Garten? So haben Sie die Möglichkeit, zu fast jeder Zeit frische Pilze zu ernten und sofort zuzubereiten. Gesünder und schmackhafter können Pilze nicht sein!

Welche Pilzarten eignen sich für den Garten?

Wer denkt, dass im Garten nur die Züchtung von ganz wenigen und speziellen Pilzen möglich ist, der irrt sich gewaltig. In Wahrheit gibt es eine Vielzahl an Pilzarten, die sich für die Zucht im Garten eignen. Zu diesen zählen unter anderem:

  • Austernpilze
  • Braunkappen (Kulturträuschlinge und Riesenträuschlinge)
  • Champignons (braun oder weiß)
  • Kräuterseitlinge
  • Samtfußrüblinge
  • Shiitakepilze
  • Stockschwämmchen

Im Internet oder im Fachhandel finden Sie reichlich Informationen darüber, welche Pilzarten sich zum Anbau im eigenen Garten eignen. Auch über die Vorlieben der jeweiligen Pilzsorten, was Standort, Pflege und Untergrund angeht, sollten Sie sich informieren, bevor Sie sich an die Auswahl der Pilze machen. Sie werden sehen: Es gibt zahllose Möglichkeiten – sogar der Anbau von Trüffeln ist möglich!

Wo können Pilze im Garten wachsen?

Grundsätzlich braucht der Pilz ein Substrat, dass er vollständig durchwachsen kann. Das sogenannte Pilzmyzel bildet ein Geflecht in der Erde oder auf abgestorbenem Holz, wie zum Beispiel alten Baumstämmen. Dieses Geflecht ist der eigentliche Pilz. Das, was wir als Pilz bezeichnen, ist nur der Fruchtkörper, welcher der Vermehrung dient.

Wollen Sie selbst Pilze anbauen, greifen Sie am besten zu einem Substrat, das bereits „geimpft“, also mit Myzel durchwachsen ist. Wer sich mit Pilzen gut auskennt und entsprechende Vorkehrungen trifft, kann sich daran wagen, ein passendes Substrat selbst zu impfen. Das ist in der Regel entweder Holz oder Stroh. Schneller und risikofreier geht es allerdings mit fertig geimpften Pilzsubstraten – hier können Sie sicher sein, dass Sie schnell und ertragreich ernten.

Hinweis: Wird ein Substrat mit einer Pilzkultur zusammengebracht, damit sich diese ausbreiten kann, spricht man von der sogenannten Impfung des Substrats.

 

Einfacher Anbau mit fertigen Pilzkulturen

Sie können auch zu Pilzzucht-Sets für den Garten greifen, die Ihnen die Arbeit deutlich erleichtern. So werden inzwischen auch Sets angeboten, die es ermöglichen, Pilze ganz einfach im Boden zu kultivieren. So können Sie ohne großen Aufwand ein kleines Pilzbeet anlegen. Wer keinen eigenen Garten besitzt, kann übrigens auch zu Pilzzuchtsets greifen, die im Karton geliefert werden. Sie eignen sich auch zur Anzucht von Pilzen im Haus, im Keller oder auf dem Balkon und sind eine tolle Möglichkeit, um erste Erfahrung mit der Pilzzucht zu machen.

Pilzbrut auf Stroh züchten

Pilzkultur kann auf einem Strohballen gezüchtet werden, der mit Myzel durchsetzt ist. Sie können ihn kaufen oder selbst beimpfen. Dieser Ballen wird eingegraben und mit Erde bedeckt. Die feinen weißen Fäden des Pilzes durchwachsen diese nach einiger Zeit – nun müssen Sie nicht mehr lange warten, bis die ersten Pilze sprießen.

Gerade für die Seitlingsarten, wie den Austernpilz, gilt Stroh als hervorragendes Nährmedium. Aufgrund seiner hohen Nährstoffdichte wird bevorzugt Weizenstroh verwendet. Aber auch Gersten- und Haferstroh kann ohne Probleme eingesetzt werden.

Hinweis: Beachten Sie, dass die meisten Pilzarten ausschließlich auf Holz gezüchtet werden können. Möchten Sie trotzdem auf Stroh zurückgreifen, sollten Sie sich vorab genau informieren, welche Pilzarten dafür geeignet sind.

 

Pilze auf Holz züchten: zwei Methoden

Bei der Impfung haben Sie zwei Möglichkeiten. Die erste Variante nennt sich Schnittimpfmethode. Bei dieser wird mithilfe einer Kettensäge ein möglichst großflächiger Schnitt entgegen der Fasern des Holzes vorgenommen. Der Schnitt wird daraufhin komplett mit der Pilzbrut aufgefüllt. Es ist auch möglich, die Stämme mit einem Bohrer einzubohren und so das Myzel einzubringen.

Bei der Scheibenimpfmethode werden einzelne Scheiben vom Baumstamm abgeschnitten. Nachdem die Pilzbrut großflächig auf der Scheibe verteilt wurde, dient eine weitere Holzscheibe als Abdeckung. Beide Varianten bieten den Pilzen eine große Fläche, um sich auszubreiten.

Welche Holzarten eignen sich zum Pilzanbau im Garten?

Jeder Pilz braucht ein passendes Nährmedium beziehungsweise Pilzsubtrat, auf dem er wachsen und gedeihen kann. In der Regel handelt es sich dabei um eine Laubholzart, die dem jeweiligen Pilz die nötigen Nährstoffe gibt. Zu den Holzarten gehören unter anderem folgende:

  • Buche
  • Eiche
  • Kastanie
  • Birke
  • Ahorn
  • Erle
  • Weide
  • Pappel
  • Linde
  • Ulme

Auch auf Obstgehölzen ist eine Pilzzucht von beispielsweise Austernpilzen möglich:

  • Apfel
  • Kirsche
  • Birne
  • Pflaume

In einigen Fällen gelingt es Pilzarten auch, auf Nadelhölzern, wie der Fichte zu wachsen. Dazu gehören die Stockschwämmchen und die Austernpilze. Wer das passende Holz für die gewünschte Pilzart nicht im Garten hat, kann auch zu fertig beimpften Baumstämmen greifen.

Die Anzucht von Pilzen ist einfach und macht Spaß. Egal, ob Sie Pilze im Beet, auf dem Boden zwischen anderen Pflanzen oder auf Stämmen züchten: Sie werden sich nicht nur bald über leckere Pilze freuen können, sondern haben auch noch einen ganz besonderen Hingucker für Ihren Garten!

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