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Der Garten im Januar: Was Sie jetzt im Ziergarten erledigen können

15 Dec, 2022

Der Garten im Januar: Was Sie jetzt im Ziergarten erledigen können

Bei der Gartenarbeit im Januar sollten Sie auch an den Ziergarten denken und den Pflanzenschutz für empfindliche Gehölze nicht vergessen. Kaltkeimer säen Sie bereits im Januar aus. Kontrollieren Sie auch regelmäßig empfindliche Kübelpflanzen im Gewächshaus.

Gartenarbeit im Januar: Kontrolle Ihrer Gehölze

Auch wenn Sie glauben, dass Ihr Garten im Januar ruht, kommen Sie nicht völlig ohne Gartenarbeiten aus. Möchten Sie sich an einer üppigen Blütenpracht und schönen Blättern erfreuen, müssen Sie Ihre Gehölze kontrollieren. Schnee kann den Gehölzen ebenso wie anderen Zierpflanzen arg zusetzen. Haben Sie bis jetzt noch nicht an den Pflanzenschutz gedacht, holen Sie das jetzt nach, um empfindliche Pflanzen vor Frost und anderen Witterungseinflüssen zu schützen. 

Schnee entfernen: Bruchschäden vermeiden

Trockener Pulverschnee bildet für Ihren Garten im Januar einen wirksamen Schutz. Zur Gartenarbeit gehört die regelmäßige Kontrolle Ihrer Gehölze und anderer Zierpflanzen, ob die Schneelast nicht zu stark ist. Schnell können die Zweige und andere Pflanzenteile brechen, wenn Sie den Schnee nicht abschütteln oder abfegen. Befreien Sie auch Ihr Gewächshaus von Schnee, damit die Pflanzen mehr Licht bekommen und die Scheiben nicht brechen.

Pflege der Fichten: Entfernen von Sitkafichtenläusen

Haben Sie Fichten in Ihrem Garten, sollten Sie sie auf Sitkafichtenläuse kontrollieren, die auch im Winter aktiv sind und die Fichten zum Absterben bringen können. Legen Sie ein weißes Blatt Papier unter die Fichten und schütteln Sie die Äste. Befinden sich Blattläuse mit auffallend roten Augen auf dem Papier, sind Ihre Fichten befallen. Verwenden Sie ein umweltfreundliches Rapsöl-Präparat, um Ihre Fichten zu behandeln.

Tipp: Umwickeln Sie die Kronen von Formschnittgehölzen mit Stricken, um die Zweige zusammenzuhalten und Schäden an den Kronen durch Frost und Schnee zu vermeiden.

Wurzelausläufer entfernen: nur an frostfreien Tagen

Der Januar ist eine gute Zeit, um an frostfreien Tagen Wurzelausläufer von Flieder, Korkenzieher-Hasel und anderen veredelten Gehölzen zu entfernen. Dabei handelt es sich um Wildtriebe, die den Gehölzen wertvolle Nahrung wegnehmen und sich ungehindert ausbreiten. Sie können die Optik Ihrer Gehölze stark beeinträchtigen. Ähnlich wie bei der Ernte von Winterrettich stechen Sie mit dem Spaten in den Boden und bewegen ihn hin und her. Die Wurzelausläufer lassen sich dann ganz leicht ausreißen. Beim Ausreißen entfernen Sie gleichzeitig die schlafenden Augen, aus denen sich sonst neue Triebe bilden.

Kontrolle auf Frostrisse und Gummifluss: befallene Zweige entfernen und Boden verbessern

An bestimmten Ziergehölzen können Risse zur Bildung von Baumkrebs führen, der durch einen Pilz verursacht wird und sich rasant verbreitet. Kontrollieren Sie daher Ihre Gehölze regelmäßig auf Risse und Veränderungen und entfernen Sie die kranken Stellen. An Zierkirschen kann Gummifluss auftreten, der sich als hellbrauner Pflanzensaft an verletzten Stellen zeigt. Bei Zierkirschen und anderen Steinfrüchten nehmen Sie keinen Rückschnitt vor, da Sie die Pflanzen noch mehr verletzen und den Gummifluss fördern. Verbessern Sie den Boden an frostfreien Tagen mit Sand, Algenkalk und organischem Dünger. So wirken Sie der Bildung von Staunässe entgegen. 

Pflanzenschutz bei der Gartenarbeit im Januar

Haben Sie Ihre Pflanzen noch nicht vor Frost und anderen Einflüssen geschützt, wird es bei der Gartenarbeit im Januar Zeit dafür. Kontrollieren Sie auch regelmäßig die frostempfindlichen Pflanzen im Gewächshaus und lüften Sie an frostfreien Tagen. Nicht nur Ihre Ziergehölze, sondern auch verschiedene Stauden sind frostempfindlich und benötigen Schutz.

Blumen und Gehölze schützen: Kunststoffvlies und Zusammenbinden

Vorfrühlings-Alpenveilchen erfreuen oft schon Ende Januar mit ihren schönen Blüten, doch vertragen sie keine Temperaturen unter minus 10 Grad Celsius. Ist keine schützende Schneedecke vorhanden, schützen Sie die schönen Pflanzen mit einem Kunststoffvlies. Ein solcher Schutz eignet sich auch für die Orangenblume. 

Frühblüher wie Schneeglöckchen, Winterling oder Krokus haben es mitunter etwas eilig mit der Blüte, doch legen sie bei Kälteperioden einen Wachstumsstopp ein. Schützen Sie die Pflanzen aber vor zu starkem Frost und decken Sie sie vor drohenden Kälteperioden am besten mit Tannenreisig ab. 

Das beliebte Pampasgras ist zwar ziemlich robust, doch kann es durch Schnee oder starken Wind empfindlich geschädigt werden. Binden Sie es zusammen und umwickeln Sie es mit einem Vlies oder mit Schilfmatten. Eine Abdeckung aus Tannenreisig oder einen Schutz aus Schilfmatten verwenden Sie auch für diese Pflanzen:

  • Mittelmeerschneeball
  • Bambus
  • Strauchpfingstrosen 

Strauchpfingstrosen stabilisieren Sie am besten mit einem passenden Rankgitter, da das Holz ziemlich spröde ist und bei Schnee schnell bricht. Auch diese Pflanzen vertragen keine extreme Kälte. Einige Bambussorten sind zwar winterhart bis minus 25 Grad Celsius. Doch neu gepflanzter Bambus ist noch nicht fest verwurzelt und braucht daher den geeigneten Schutz. Schützen Sie die Wurzelscheibe mit Laub oder Stroh.

Schutz vor Wintersonne: Schatten bilden

Wintersonne bringt in Ihrem Garten nicht nur Freude, denn sie kann immergrüne Gehölze stark schädigen, wenn der Boden tiefgefroren ist. Es kommt zur Frosttrocknis, da die Blätter verstärkt Wasser verdunsten und die Wurzeln aus dem gefrorenen Erdreich kein Wasser mehr nachliefern können. Die so entstandenen Schäden werden zumeist erst im Frühjahr sichtbar. Um solche Schäden zu verhindern, beschatten Sie Ihre Pflanzen mit Vlies, Nadelreisig oder Sackleinen. Die Pflanzen werden damit auch vor kaltem, austrocknendem Wind geschützt. 

Weitere Themen aus unserem Ratgeber:

Garten im Januar: Saatgut kontrollieren und Kaltkeimer aussäen

Der Gartenkalender sieht vor, dass Sie bereits im Januar Ihr Saatgut kontrollieren und Kaltkeimer aussäen. Möchten Sie einen Kulturwechsel vornehmen, erstellen Sie einen Plan, welche Pflanzen Sie an welchen Standort bringen. Beachten Sie dabei die Bedürfnisse der Pflanzen, ob es sich um Schwachzehrer, Mittelzehrer oder Starkzehrer handelt, und welche Sonneneinstrahlung sie vertragen. Denken Sie rechtzeitig an die Vorbereitung des Bodens. 

Kaltkeimer aussäen: Vorquellen lassen

Bei der Gartengestaltung berücksichtigen Sie auch Kaltkeimer, die Sie bereits im Januar aussäen. Ist Ihr Saatgut schon etwas älter, nehmen Sie eine Keimprobe vor. Mindestens die Hälfte der Samen muss keimen, damit sie noch verwendbar sind. Zu den Kaltkeimern zählen:

  • Trollblumen
  • Eisenhut
  • Astilben
  • Christrosen

Diese Pflanzen benötigen eine Kältephase, um zu keimen. Lassen Sie die Schalen mit Anzuchterde bei 15 bis 18 Grad Celsius an einem hellen Ort vorquellen. Nach vier Wochen graben Sie die Anzuchtgefäße an einem schattigen Platz im Garten etwa 15 Zentimeter tief ein.

Pflanzen vermehren: Stecklinge schneiden

Denken Sie an die Gartengestaltung mit neuen Pflanzen, können Sie vorhandene Pflanzen durch Stecklinge vermehren. Dahlien-Stecklinge ziehen Sie bei der Gartenarbeit im Januar, indem Sie die Knollen in einen Topf mit frischer Erde einschlagen und dann auf die Fensterbank stellen. Bedecken Sie den Stängelhals nicht mit Erde, da sich daraus nach etwa drei Wochen neue Triebe bilden. Die Triebe müssen mindestens drei Zentimeter lang sein, damit Sie sie in Töpfe mit Anzuchterde stecken, mit einem Gefrierbeutel bedecken und regelmäßig gießen und lüften.

Entfernen Sie die Blätter und lassen Sie nur das letzte Blattpaar stehen. Gewöhnen Sie die Stecklinge langsam an Außentemperaturen, bevor Sie sie im Mai, nach den Eisheiligen, auspflanzen. Stecklinge können Sie auch von anderen Pflanzen wie Duftjasmin oder Holunder schneiden. Bei den Stecklingen handelt es sich um einjährige Triebe, die Sie aus der Strauchmitte nehmen. Sie sollten keine Blätter, aber ein Knospenpaar als Abschluss haben. 

Rasen im Januar pflegen: verrottetes Laub entfernen

Zur Gartenarbeit im Januar gehört auch die Rasenpflege. Rechen Sie Ihren Rasen an frostfreien Tagen, um Laub und Äste zu entfernen. Wird das Laub auf dem Rasen feucht, kann es schnell zur Fäulnis kommen, die Ihren Rasen schädigt. Wächst der Rasen im Januar zu stark, mähen Sie ihn.

Hartriegel: Neuaustrieb mit Rückschnitt fördern

Hartriegel begeistert mit intensiv rot gefärbten Trieben. Möchten Sie den Neuaustrieb fördern, nehmen Sie schon im Januar einen Rückschnitt vor. Schneiden Sie alte Triebe dicht über dem Boden ab.

Hier geht es zu unserem Gartenkalender:

Das Gartenjahr im Januar - Gartenkalender

Das Gartenjahr - Gartenkalender

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