Ein Hanggarten überzeugt mit einer schönen Optik, doch ist es schwierig, ihn anzulegen. Er bedarf einer gründlichen Planung und muss gegen Erdrutsch gesichert werden. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie einen Hanggarten anlegen.
Hanggarten gestalten: verschiedene Stilrichtungen
Wie Sie einen Hanggarten gestalten, hängt vom Stil Ihres Hauses, von der Größe des Hanggartens und von der Neigung ab. In jedem Fall müssen Sie Ihren Hanggarten sorgfältig planen und an eine Sicherung gegen Erdrutsch denken. Stützmauern, Treppen und Wege müssen in die Gestaltung einfließen und können abhängig vom gewünschten Stil gewählt werden. Beliebte Stilrichtungen für den Hanggarten sind
- mediterranes Flair mit hellem Kalkstein, Kieswegen und über die Steine wachsenden Kräutern
- Naturgarten mit Holzstufen, Rindenmulchwegen und heimischen Pflanzen
- moderner Garten mit glatten Konturen, Betonsteinen, Gabionen und Rasen
- ländliche Gestaltung mit Polsterstauden, Klinkermauern und Holzbänken
Welche Pflanzen Sie für den Hanggarten wählen, hängt von der Lage und der Sonneneinstrahlung ab. Einen Hanggarten können Sie mit Blumen, Stauden und Bodendeckern, aber auch als Gemüse- oder Kräutergarten gestalten. Ist genügend Platz vorhanden, bietet sich auch ein Teich mit einem Bachlauf an.
Sicherung gegen Erdrutsch: abhängig von der Neigung
Gestalten Sie einen Hanggarten, hat die Sicherung gegen Erdrutsch höchste Priorität. Abhängig von der Gliederung und der Größe des Hanggartens eignen sich dafür:
- Trockenmauern
- Palisaden
- Gabionen
Bei einer starken Neigung sichern Sie die Hangbefestigung mit Betonfundamenten. Ist die Neigung weniger stark, reichen mitunter verschiedene Pflanzen zur Befestigung aus, beispielsweise Bodendecker. Vor dem Pflanzen legen Sie eine Mulchfolie aus, um das Abrutschen zu verhindern. Sie unterdrückt auch Wildkräuter an Stellen, an denen sich die Zierpflanzen noch nicht ausgebreitet haben.
Stützmauern für den Hanggarten: Einteilung in verschiedene Bereiche
Mit Stützmauern schaffen Sie Struktur und teilen den Hanggarten in verschiedene Bereiche ein. Neben den Pflanzen bestimmen die Stützmauern mit ihrer Lage und Gestaltung das Gesamtbild des Gartens. Zusätzliche Tiefe und kleine Nischen entstehen mit geschwungenen Stützmauern. In eine Nische können Sie einen Sitzplatz integrieren. Treppen sollten aus denselben Steinen wie die Stützmauern bestehen.
Als Stützmauern eignen sich Trockenmauern aus Naturstein, aber auch Betonstein oder Gabionen. Bei einer Trockenmauer müssen Sie auf der Rückseite des Fußes eine Drainage einbringen. Bei einer Höhe ab einem Meter bringen Sie eine Hinterfüllung aus drainagefähigem Material ein, beispielsweise Kies. Ohne Drainage bildet die Mauer im Laufe der Zeit einen Bauch aus und gewährleistet nicht mehr die erforderliche Sicherheit.
Die Mauer benötigt ein stabiles Fundament, das frostfrei ist. Gut geeignet ist verdichteter Schotter. Bei Gabionen benötigen Sie keine Drainage, da sie durch ihre Bauweise bereits eine Drainage ermöglichen. Damit die Mauer dem Druck standhält, muss sie in ihren Dimensionen abhängig vom Gefälle berechnet werden.
Hanggarten terrassieren: bei starker Hangneigung
Bei einer starken Hangneigung terrassieren Sie Ihren Hanggarten, indem Sie Ausgleichsstufen anlegen. Das ist ab einer Neigung ab 7 Prozent in Laufrichtung zu empfehlen. Jede Terrasse muss abgesichert werden, damit es nicht zu einem Erdrutsch kommt. Die Terrassierung erleichtert auch die Pflege Ihres Hanggartens beim Rasenmähen oder Unkrautjäten. Ein Steingarten lässt sich mit einer Terrassierung gut kombinieren.
Wie viele Terrassen Sie anlegen, hängt von der Höhe Ihres Hanggartens ab. Mitunter reichen bereits zwei Terrassen mit einem Höhenunterschied von 80 Zentimetern aus. Die Terrassen bauen Sie von unten nach oben auf. Es ist sinnvoll, eine Gartenbaufirma zu beauftragen, die einen Minibagger zum Einsatz bringen kann.
Treppen und Wege anlegen: Voraussetzung für die Nutzung des Hanggartens
Damit Sie Ihren Hanggarten richtig nutzen können, müssen Sie Wege anlegen. Bei einer starken Neigung benötigen Sie zusätzlich Treppen. Bei einem geringen Gefälle können im Zickzack verlaufende Wege reizvoll sein. Die Wege benötigen einen geeigneten Bodenbelag, der nicht abrutscht. Für Gärten mit geringem Gefälle oder terrassierte Gärten eignen sich nahezu alle Bodenbeläge. Ist das Gefälle stärker, sind Rindenmulch, Kies oder Splitt nicht geeignet, da sie bei Regen leicht weggespült werden.
Terrassieren Sie den Hanggarten, können Sie auf eine Treppe nicht verzichten. Bei den Stufen kommt es auf das richtige Steigungsmaß an. Das Doppelte der Steigung zuzüglich der Stufentiefe sollte ungefähr 63 Zentimeter ausmachen. Weichen Sie von diesem Idealmaß zu stark ab, ist die Treppe zu schwergängig. Als Idealmaß werden auch eine Stufentiefe von 26 Zentimetern und eine Höhe von 18 Zentimetern empfohlen. Das Verhältnis von Steigung und Stufentiefe sollte ungefähr 2:3 betragen. Verlegen Sie jede Stufe leicht ansteigend und mit einem geringen Quergefälle, damit sich kein Regenwasser darauf sammelt.
Sitzplätze anlegen: harmonisch integrieren
Haben Sie Ihren Hanggarten mit Terrassen angelegt, sollten Sie Sitzplätze integrieren. Bei großen Hanggärten eignen sich auch mehrere Sitzplätze, beispielsweise mit Liegestühlen, mit einem Grillplatz oder einfach mit gemütlichen Gartenstühlen. Versteckte Nischen bieten einen gewissen Sichtschutz. Dort können Sie auch eine Gartenbank aufstellen.
Tipp: Ist eine Trockenmauer nicht zu hoch, kann sie als Sitzplatz dienen, wenn Sie eine Sitzauflage oder Kissen verwenden.
Pflanzen für den Hanggarten: Schutz der Erde vor Abtrag durch Wind
Bei einem Hanggarten können Sie nicht alle Pflanzen verwenden, die für einen normalen Ziergarten geeignet sind. Die Pflanzen im Hanggarten müssen zwei Aufgaben erfüllen. Sie sollten einen Schmuckwert haben und gleichzeitig die Erde vor einem Abtrag durch Wind schützen. Sie müssen über ein dichtes, weit verzweigtes Wurzelsystem verfügen. Zusätzlich sollten die Pflanzen pflegeleicht und langlebig sein. Stauden und Bodendecker sind gut geeignet.
Für einen Hanggarten in sonniger Lage eignen sich:
- Kriechender Wacholder
- Bodendeckerrosen
- Gelbes Mädchenauge
- Spornblumen
- Taglilien
- Polsterglockenblume
- Immergrüne Bergenie
Befindet sich Ihr Hanggarten in einer schattigen Lage, eignen sich Efeu, Herbstanemonen, Blauroter Steinsame, Liguster, Wachsglocke oder Goldnessel. Auch Kräuter sind eine gute Wahl für den Hanggarten. Häufig kommen sie mit wenig Feuchtigkeit aus. Kräuter bevorzugen jedoch meistens einen sonnigen oder halbschattigen Standort. Wählen Sie für den Hanggarten robuste Kräuter wie winterharten Rosmarin, winterhartes Bohnenkraut oder Salbei aus.
Weite schaffen mit einem Senkgarten: Ausschnitt eines Gartens
Ein Senkgarten schafft Weite und lässt einen Garten größer erscheinen. Auch der Senkgarten hat an den Seiten Gefälle und ist zumeist ein rechteckiger Gartenausschnitt. Der Gartenausschnitt wird einige Stufen tiefer gelegt. Auch hier müssen Sie die Böschungen gegen das Abrutschen schützen, was mit Natursteinmauern gelingt. In die Senke können Sie
- ein blühendes Beet,
- einen Sitzbereich oder
- einen Teich
integrieren. Das Besondere an einem Senkgarten ist, dass er gewissermaßen vor Wind und Kälte geschützt ist.