Kletterrosen, Ramblerrosen und Clematis erfreuen mit ihrer üppigen Blütenpracht. Sie benötigen allerdings eine Rankhilfe, die ihnen Führung und Stütze zugleich ist. In vielen Gärten sieht man Bäume, die als natürliche Rankhilfe mit den Kletterrosen zu einem natürlichen Gesamtbild verschmelzen. Problematisch wird es allerdings, wenn der Baum abstirbt. In diesem Fall sollten Sie schnell eine alternative Rankhilfe zur Hand haben.
Was ist der Unterschied zwischen Kletter- und Ramblerrosen?
Kletter- und Ramblerrosen sind Strauchrosen, die sich durch ein starkes Längenwachstum und eine enorme Wuchskraft auszeichnen. Sie sind aus Teehybriden und Polyantharosen entstanden. Einige Kletterrosen blühen mehrmals im Jahr. Kletter- und Ramblerrosen eignen sich zum Beranken von Rosenbögen, Rankgittern und Hauswänden bzw. Wandrosenbogen, doch können sie nicht von selbst klettern, da sie keine Halteorgane entwickeln. Sie benötigen eine Rankhilfe, an der sie befestigt werden.
Ramblerrosen werden oft fälschlicherweise als Kletterrosen bezeichnet, doch gibt es zwischen Kletter- und Ramblerrosen einen gravierenden Unterschied: Ramblerrosen stellen eine Sonderform der Kletterrosen dar. Kletterrosen bilden steife Triebe aus, die eher in die Höhe wachsen. Die Triebe sind nicht biegsam und müssen an der Rankhilfe festgebunden werden. Ramblerrosen bilden hingegen weiche, biegsame Triebe aus. Die Triebe können um die Rankhilfe geführt werden, was das Festbinden meistens erübrigt. Ramblerrosen können deutlich längere Triebe entwickeln als Kletterrosen. Sie blühen zumeist nur einmal im Jahr, da sie ihre Kraft in das Wachstum der Triebe stecken.
Geeignete Kletterhilfen für Kletter- und Ramblerrosen: Rosenbögen und Spaliere
Für Kletter- und Ramblerrosen eignen sich verschiedene Kletterhilfen:
- Spaliere an Hauswänden
- Rosenbögen aus Metall
- Pergolen aus Metall oder Holz
- freistehende Spaliere aus Holz oder Metall, mit denen die Rosen eine Abgrenzung oder einen Sichtschutz im Garten bilden können
- Zäune
- Obelisken aus Holz oder Metall
Spaliere und Pergolen aus Holz können Sie selbst bauen, doch müssen sie stabil genug sein, um die Rosen tragen zu können. Rankhilfen aus Metall weisen nicht nur eine erhöhte Stabilität auf, sie sind auch pflegeleichter und langlebiger. Bei freistehenden Rankhilfen wie Rosenbögen oder Spalieren ist es wichtig, dass sie fest genug im Erdreich verankert werden, damit sie nicht umkippen. Am besten gelingt das, wenn Sie sie einbetonieren oder mit Bodenankern befestigen.
Kletter- und Ramblerrosen an Bäumen hochwachsen lassen: auf kräftige Bäume achten
Eine natürliche Symbiose gehen Ramblerrosen mit Bäumen ein. Gut geeignet sind Obstbäume, aber auch Robinien oder verschiedene Zierbäume. Die Bäume erfreuen im Frühjahr mit einer schönen Blütenpracht. Sind sie abgeblüht, blühen schon bald die Rosen und beleben die Bäume neu.
Die Rosen können allerdings im Laufe der Zeit ein hohes Eigengewicht entwickeln. Achten Sie darauf, dass die Bäume kräftig genug sind, um das Gewicht der Rosen aufzunehmen und darunter nicht zusammenzubrechen. Die Bäume dürfen nicht morsch sein, da sie sonst schnell abbrechen können.
Kletterrosen lassen sich nur schwer an Bäumen hochziehen, da sie steife Triebe entwickeln und immer angebunden werden müssen. Einfacher ist das bei Ramblerrosen, deren Triebe um den Stamm und die Äste herumgeführt werden können.
Ramblerrosen an Bäumen pflanzen: an Seilen hochziehen
Möchten Sie Ramblerrosen an Bäumen hochwachsen lassen, achten Sie auf einen Pflanzabstand zum Baum von 60-90 cm. So ist gewährleistet, dass Baum und Rose keine Nahrungskonkurrenz bilden. Im Idealfall pflanzen Sie die Rose an die Nordseite des Baums, damit sie hin zum Licht in Richtung Stamm wachsen kann. Bevor die Ramblerrose am Baum hochwächst, benötigt sie eine Kletterhilfe. Lehnen Sie ein Rankgitter schräg an den Baum, deren unteren Teil der Holme Sie in die Erde einlassen. Den oberen Teil der Rankhilfe befestigen Sie am Baum. Alternativ dazu befestigen Sie Seile am Baum, die Sie im Erdreich verankern. An der Rankhilfe oder den Seilen leiten Sie die Rose hoch.
Tipp: Lassen Sie einen großen Kunststoffeimer ohne Boden in das Pflanzloch ein, um den Wurzelballen der Rose vor dem Einwachsen von Baumwurzeln zu schützen.
Baum oder Kletterhilfe weggebrochen: Eine neue Kletterhilfe muss her!
Auch wenn Sie für Ihre Ramblerrose einen kräftigen Baum gewählt haben, kann es passieren, dass er im Laufe der Zeit morsch wird oder durch einen heftigen Sturm entwurzelt wird. Dieses Risiko besteht auch bei Kletterhilfen aus Holz. Möchten Sie Ihre Rose nicht umpflanzen oder gar vollständig auf sie verzichten, müssen Sie kurzfristig für eine neue Kletterhilfe sorgen, die die Stützfunktion des Baumes übernimmt.
Gut geeignet sind hübsche Rankhilfen aus Metall. Diese gibt es in zahlreichen Ausführungen, beispielsweise in einer bezaubernden Obeliskenform oder als Rosenbogen. Hat Ihre Rose bereits eine beachtliche Größe erreicht, können Sie damit anstelle des Baums auch einen ganzen Laubengang aus Metall bewachsen lassen. Oder Sie legen an dieser Stelle als Erinnerung an den Baum einen Gartenpavillon an, den Sie von den Rosen überwachsen lassen.
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Eine Herausforderung kann es allerdings zunächst darstellen, die mit dem Baum eine Einheit bildende Kletterrose zu befreien, um den morschen oder geknickten Stamm und die Äste zu entfernen. Dafür gibt es leider kein Patentrezept. Bei Ramblerrosen ist es meist etwas einfacher, weil Sie sie ohnehin zuvor anbinden mussten – lösen Sie einfach die Befestigung. Bei Kletterrosen hingegen helfen nur gute Handschuhe und Fingerspitzengefühl. Passt es zur Jahreszeit, können Sie auch einen vorsichtigen Rückschnitt versuchen, um sich die Befreiungsaktion zu erleichtern.
Anschließend leiten Sie die Kletter- oder Ramblerrosen hin zu ihrer neuen Rankhilfe. Entscheidend ist, die Triebe gut zu befestigen. Überlegen Sie sich im Vorfeld, in welche Richtung die Rosen weiterwachsen sollen. Platzieren Sie die Triebe so, dass sie die gewählte Rankhilfe später in der gewünschten Art und Weise überranken können.