Planung, Gestaltung und Pflege von Schwimmteichen

Naturnahe Gärten werden immer beliebter. Sie sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen und leisten einen wertvollen Beitrag zu Artenvielfalt und Klimaschutz. Wer im naturnahen Garten gerne schwimmen möchte, stößt bald auf das Thema Schwimmteich. Mit einem Schwimmteich schaffen Sie sich Ihr eigenes Naherholungsgebiet im Garten und können das ganze Jahr über Ihr persönliches Ökosystem beobachten und genießen. 

Was ist ein Schwimmteich?

Um im Sommer natürlichen Badespaß ganz ohne Chemie direkt vor der Haustür zu haben, ist die Anlage eines Schwimm- oder Naturteichs die beste Lösung. So können Sie an heißen Tagen eine erfrischende Abkühlung genießen, und haben mit Schwimmteich deutlich weniger Arbeit als bei einem herkömmlichen Pool. Die Säuberung des Wassers erfolgt hier auf natürliche Weise durch Pflanzen, bei einem Naturteich unterstützt durch spezielle Pumpen oder Skimmer. Das Wasser ist durch diese Art der Filterung angenehm weich, und der Teich fügt sich harmonisch in Ihren Garten ein. 

Charakteristisch für Schwimmteiche ist ihre Zweiteilung: 

1. Regenerations- oder Klärzone, in der die Wasserpflanzen gedeihen können
2. Badezone

Die beiden Bereiche werden durch eine Trennwand bis kurz unter die Wasseroberfläche unterteilt, damit die Wasserpflanzen nicht in den Schwimmbereich hineinwachsen. In der Klärzone wachsen verschiedene Wasserpflanzen, optimalerweise auf verschiedenen Ebenen, nehmen die überschüssigen Nährstoffe auf und reinigen so ganz natürlich das Wasser. Je größer die Regenerationszone ist, desto weniger benötigen Sie technische Unterstützung durch z. B. Pumpen, und kommen mit weniger Energieverbrauch aus. Gleichzeitig bereichern Sie Ihren Garten mit Pflanzen und Lebewesen.

So planen Sie Ihren optimalen Schwimmteich

Damit Ihr Schwimmteich gut funktioniert, und Sie sauberes Wasser zum Baden genießen können, sollten Sie mindestens 50-60 qm für die Fläche einplanen. Je größer der Teich, desto geringer sind die Kosten pro qm. Größere Teiche sind als Ökosystem stabiler; da mehr Pflanzen das Wasser leichter regenerieren können. Grundsätzlich ist eine Mindesttiefe von 2 Metern sinnvoll, und die Regenerationsfläche sollte 60% der Gesamtfläche betragen. Tieferes Wasser erwärmt sich im Sommer nicht so schnell, so dass das störende Algenwachstum eingedämmt wird. Falls Sie Ihre Klärzone aus Platzgründen kleiner anlegen möchten, können Sie die Säuberung des Wassers mit speziellen Filtern unterstützen. Hier steigt jedoch der Wartungsaufwand im Vergleich zum reinen Schwimmteich. 

Auch der Ort für Ihren Schwimmteich sollte sorgfältig gewählt werden. Optimal ist ein sonniger Platz am Morgen, damit sich das Wasser schnell aufwärmt, und Schatten in der Mittagszeit, um übermäßiges Aufwärmen zu verhindern. Wenn Sie den Schwimmteich in der Nähe des Hauses anlegen, können Sie den Schatten Ihres Hauses für die mittägliche Beschattung nutzen. Gleichzeitig bietet sich hier ein reizvoller Ausblick vom Wohnzimmer auf die attraktive Wasserfläche; oder man baut einen Badesteg als direkten Übergang von Terrasse zum Teich. 

Bäume sollten möglichst weit entfernt von Ihrem Schwimmparadies wachsen, damit herabfallende Blätter das Wasser nicht verschmutzen.

Die Schwimmpflanzen, die Sie auswählen, haben einen großen Einfluss auf die spätere Funktionsweise des Teichs. Die Klärzone sollte mindestens drei verschiedene Höhen aufweisen, damit verschiedene Arten von Wasserpflanzen zum Einsatz kommen können. Pflanzen mit großen Blättern helfen dabei, dass sich das Wasser nicht übermäßig erhitzt, da sie Schatten werfen. Einige Pflanzen helfen aktiv gegen Algenbildung, da sie diesen die Nährstoffe entziehen können. Geeignete Wasserpflanzen sind beispielsweise Sumpfdotterblumen, Wasserminze und Seerosen. 

Tipps für den Bau Ihres Schwimmteichs: Kosten, Material, Größe

Es gibt fertige Sets für den Bau eines Schwimmteichs, oder Sie legen ihn mit Teichfolie an. Wenn Sie den Aushub des Beckens selbst vornehmen, können Sie viel Geld sparen. Für die Anlage des Teichs durch eine Fachfirma sollten Sie Ausgaben von mindestens 10.000 € berücksichtigen. Abhängig von der Ausstattung und der Größe des Schwimmteiches rechnet man mit 300 bis 700 € pro qm. Zusätzliche Einbauten wie Unterwasserbeleuchtung oder Gegenstromanlage lassen die Kosten steigen. Die Anlage durch eine Fachfirma ist immer zu empfehlen, damit teure Folgekosten vermieden werden, die zum Beispiel durch die fehlerhafte Ausbringung von Teichfolie entstehen können.

Wenn Sie eine natürliche Optik beim Schwimmteich vorziehen, können natürlich geschwungene Ränder am besten durch die Nutzung von Folie beim Bau erzielt werden. Fertigsets und geometrische Formen mit Natursteinrändern oder Mauereinfassungen wirken moderner, und passen gut zu aktuellen Neubauten im Bauhausstil. 

Überlegen Sie hinsichtlich Größe vor der Anlage des Schwimmteichs, ob Sie Wert darauflegen, den Teich für ausgiebiges Schwimmen nutzen zu können, oder ob Sie ihn eher zur kurzen Abkühlung im Sommer und für die Beobachtung des Biotops bevorzugen. Wird Ihr Schwimmteich breiter als 3,50 m können Sie bequem im Kreis schwimmen, und ab einer Länge von mindestens 9 m ist es möglich, komfortabel einige Bahnen zu ziehen, um sich fit zu halten. 

Zusätzlich sollten Sie darauf achten, dass die Wasserfläche ausreichend gesichert wird, damit kleine Kinder oder Haustiere nicht hineinfallen können. Haben Sie selbst Kinder, die noch nicht sicher schwimmen können, ist es erforderlich, den Schwimmteich (eventuell provisorisch) einzuzäunen. Aber auch wenn dies nicht der Fall ist, ist es sinnvoll, den Teich zu den Nachbargrundstücken einzuzäunen, um Unfälle zu vermeiden.  

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So pflegen Sie Ihren Schwimmteich optimal

Ein gewisses Algenwachstum gehört bei einem Schwimmteich dazu. Dies nehmen Naturliebhaber jedoch gerne in Kauf, um einen harmonischen und natürlichen Übergang zwischen Teich und Garten genießen zu können und naturnahes Schwimmen ohne Chlor oder Pumpengeräusche zu erleben. Es kann auch passieren, dass ein Frosch Ihnen über den Weg schwimmt oder das Wasser leicht getrübt ist. 

Völlig ohne Pflege kommt man auch bei der natürlichen Art des Schwimmens im eigenen Garten nicht aus, um das Algenwachstum zu begrenzen: 

• Wasserpflanzen zurückschneiden
• einmal jährlich die Schlammschicht am Boden des Schwimmbereichs absaugen 
• ins Wasser gefallenes Holz oder Blätter immer zeitnah entfernen
• abgestorbene Pflanzenteile in der Regenerationszone entfernen, denn durch Verrottung wird dem Wasser Sauerstoff entzogen. 

Schwimmteich: Pflege im Wechsel der Jahreszeiten 

Die Pflege eines eigenen Schwimmteichs ist – wie die Gartenpflege – je nach Jahreszeit unterschiedlich: 

Schwimmteichpflege im Frühjahr:

1. Gründliche Reinigung des Teichs von Laub und Ablagerungen.
2. Überprüfung und Instandhaltung der Pumpen und weiteren technischen Geräte, falls vorhanden.
3. Einsetzen oder Zurückschneiden von Wasserpflanzen und Entfernen von überflüssigem Pflanzenmaterial.
4. Überwachen der Fischgesundheit und Fütterung entsprechend der steigenden Temperaturen, falls Fische im Teich angesiedelt wurden.

Schwimmteichpflege im Herbst:

1. Entfernung von Laub und anderen herabgefallenen Materialien aus dem Teich.
2. Beschnitt der Wasserpflanzen und Vorbereitung auf den Winter.
3. Überprüfung der Technik und gegebenenfalls vorbereitende Maßnahmen für den Winterbetrieb.
4. Schutz vor den ersten Frostnächten, z.B. durch Abdecken oder Einsatz von Eisfreihaltern.
5. Reduzierte Fütterung der Fische, da ihre Aktivität abnimmt.

Fische im Schwimmteich – ja oder nein?

Bei dieser Frage gehen die Meinungen auseinander. Viele Menschen möchten im naturnahen Schwimmteich auch Fische beobachten und mit Ihnen zusammen schwimmen. Ausscheidungen der Tiere und Fischfutter führen jedoch schnell zu einer zu hohen Nährstoffbelastung von Wasser und Schwimmpflanzen. Gerade beliebte Teichfische wie Goldfische und Kois wühlen den Grund des Gewässers sehr stark auf und verstärken damit die Trübung des Wassers. Kois sind zudem sehr empfindlich, und würden ggf. durch Kosmetika wie Sonnencreme, im Wasser Schaden erleiden. 

Es gibt jedoch auch weniger auffällige Fische, die Algen reduzieren, wie z. B. der Bitterling. Falls Sie sich dafür entscheiden, Fische im Schwimmteich zu halten, sollten Sie darauf achten, dass es die richtigen Fischarten sind, und Sie nur wenige Exemplare einsetzen. 

Muss ich einen Schwimmteich genehmigen lassen?

Ob Sie Ihren Schwimmteich genehmigen lassen müssen, hängt von Ihrem Wohnort ab. Je nach Bundesland sind unterschiedliche Regelungen zu beachten. Grenzen sind hier zum Beispiel eine Tiefe von 1,50 m und eine Grundfläche von 100 qm. Da bei der Anlage Ihres Schwimmteichs die Ausführung durch einen Fachbetrieb zu empfehlen ist, können Sie sich dort zu Gesetzen und Vorschriften, die zu beachten sind, beraten lassen.

Genießen Sie das Schwimmen im eigenen Biotop mit unseren Tipps und beobachten Sie das ganze Jahr über Tiere und Pflanzen am naturnahen Schwimmteich.