Wenn im Oktober die Tage wieder kürzer und die Nächte kälter werden, ist die Gartensaison zu Ende. Die langen, kalten Winterabende laden dann ein, sich in die Wärme des Wohnzimmers zu begeben und in kuscheligem Ambiente die Zeit zu genießen. Doch bevor der Garten in den Winterschlaf gehen kann, gibt es draußen noch einiges zu tun. Eine sorgfältige Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit lohnt sich, denn so beugen Sie Frostschäden vor und legen zugleich die Grundlagen für eine ergiebige Gartensaison im kommenden Jahr.
„Winterfest“ bedeutet aber nicht, dass Sie alles rigoros zurückschneiden. Denn das Ökosystem in Ihrem Garten freut sich in den kommenden Monaten zwar über sinnvolle Schutzmaßnahmen, zu stark in den natürlichen Kreislauf eingreifen sollten Sie dabei allerdings nicht. Wie Sie ihren Garten optimal auf die kalte Jahreszeit vorbereiten und winterfest machen, erklären wir Ihnen hier.
Den Garten winterfest machen: Checkliste für Oktober & November | |
⃘ Rasen mähen und düngen ⃘ Rasenkanten abstechen ⃘ Laub entfernen & zum Schutz von Beeten und Wurzeln nutzen ⃘ Junge Bäume und Pflanzen winterfest machen ⃘ Ziergräser hochbinden ⃘ Hecken, Stauden, Sträucher und Bäume zurückschneiden ⃘ Schnittgut häckseln und zum Mulchen der Beete verwenden | ⃘ Fruchtmumien entfernen ⃘ Frostharte Pflanzen schützen ⃘ Knollenpflanzen ausgraben & einlagern ⃘ Empfindliche Pflanzen überwintern ⃘ Frühblüher einsetzen ⃘ Gießkannen und Regentonnen leeren ⃘ Teich vorbereiten (Teichpumpe, Eisfreihalter) ⃘ Wasser abstellen |
Darüber hinaus sollten auch Gartenhaus und Gartengeräte vorbereitet werden. Sämtliches Gartenzubehör, das im Winter nicht gebraucht wird, verschwindet aus dem Garten und wird sauber und trocken eingelagert bis zum Frühjahr. Gießkannen werden geleert, Rechen und Besen von Blättern und organischen Rückständen gesäubert. Damit Sie im nächsten Frühjahr optimal vorbereitet sind, gibt es also noch einiges zu tun:
- Gartenhaus aufräumen
- Gartengeräte säubern und vorbereiten
- Gartenschläuche aufräumen
- Terrasse und Balkon aufräumen
- Gartenmöbel unterbringen
Denken Sie auch daran, nicht nur Gießkannen zu leeren und trocken unterzubringen, sondern auch Vogeltränken und Regenmesser. Bringen Sie auch empfindliche Gartenfiguren und Zaunhocker in Sicherheit, damit diese im nächsten Frühjahr ihren entzückenden Charme erneut in Ihrem Garten verbreiten können. Sie müssen allerdings nicht alles verstauen. Besitzen Sie beispielsweise einen Feuerkorb, können Sie diesen auch im Winter ideal im Garten nutzen und an kalten Winterabenden das warme Licht eines knisternden Feuers in der Dunkelheit genießen.
Unsere Feuerkörbe für magische Winterstunden
1
Rasen winterfest machen: mähen, düngen und Rasenkanten abstechen
Ab Mitte Oktober sollte – je nach Witterung – der letzte Rasenschnitt erfolgen. Bietet der Oktober noch warme Temperaturen, sollten Sie mit dem Mähen warten, denn solange es warm ist, wächst auch der Rasen weiter. Eine Schnittlänge von fünf bis sechs Zentimetern ist dabei optimal. Bleibt Rasenschnitt zurück, sollte dieser abgehakt werden, bevor eine kaliumbetonte Düngung erfolgt. Auch sollte der Rasen von nun an möglichst laubfrei gehalten werden, da eine dicke Laubschicht zu einer ungenügenden Sauerstoff-Versorgung führen kann. Entfernen Sie das Laub daher alle paar Tage zusammen, bis das Gröbste von den Bäumen heruntergekommen ist und verteilen Sie die Blätter in abgelegene Blumen- oder Gemüsebeete. Bei Bedarf sollten Sie auch die Rasenkanten noch einmal abstechen, damit sich das Gras den Winter über nicht in die Beete ausbreitet.
2
Laub entfernen & zum Schutz für Beete nutzen
Entfernen Sie Laub vom Rasen und nutzen Sie seine Eigenschaften, um andere Bereiche des Gartens im Winter zu schützen, denn Laub ist ein natürlicher Winterschutz für den Boden. Es legt sich wie eine schützende Decke über die Gartenbeete und bildet in den kommenden Monaten eine gute Isolierschicht und hält unerwünschte Un- und Beikräuter im Zaum. Nur eine zu dicke Laubschicht oder krankes, matschiges Laub ist ein Fall für den Kompost.
Tipp: Übriggebliebenes Laub, das nicht mehr zur Abdeckung von Pflanzen benötigt wird, sollten Sie nicht vernichten, sondern auf einem oder mehreren kleinen Haufen zusammenkehren. Igel, Mäuse und andere Gartenbewohner werden diese mit Freude für sich einnehmen und sie als schützendes Winterquartier nutzen.
3
Junge Bäume und Pflanzen winterfest machen
Wer in diesem Jahr einen jungen Baum gepflanzt hat, sollte diesen im Winter ganz besonders schützen. Dazu sollte er an einem Pfahl fixiert werden, damit Winterstürme ihm nichts anhaben können. Junge Obstbäume sollten darüber hinaus mit einem Kalkanstrich versehen werden. Diese Schicht schützt die Rinde vor Spannungsrissen an frostigen Tagen und vor Krankheitserregern.
Tipp: Auch zarte Jungpflanzen, mediterrane Kräuter oder empfindliche Stauden können bei starker Kälte zusätzlich mit Reisig oder Tannenzweigen (so findet der ausrangierte Tannenbaum nach dem Fest sogar noch eine sinnvolle Verwendung) bedeckt werden. Achten Sie dabei aber in jedem Falle auf eine ausreichende Luftzirkulation und beugen Sie auch Staunässe vor.
4
Garten winterfest machen: Ziergräser hochbinden
Wer Ziergräser sein Eigen nennen darf, der sollte auch diese auf den Winter vorbereiten. Diese werden nicht zurückgeschnitten, ihre Blütenrispen bleiben also über den Winter bestehen. Damit die Gräser vor der Winternässe geschützt bleiben, sollten allerdings die Blätter sorgfältig mit einer Gartenschnur nach oben gebunden werden.
5
Pflanzen, Sträucher, Stauden und Bäume zurückschneiden – Schnittgut häckseln
Haben die meisten Pflanzen und Bäume im Garten ihr Laub abgeworfen und werden nach und nach kahl und welk ist es an der Zeit, sie zurückzuschneiden und winterfest zu machen. Lange Triebe bei Hecken sollten auf jeden Fall zurückgestutzt werden, so auch Stauden und mehrjährige Blumen. Auch bei Bäumen lassen sich nun abgestorbene Äste ideal entfernen. Der Rückschnitt von Bäumen findet idealerweise zwischen November und Februar statt, denn in dieser Zeit ruhen die meisten Bäume zwischen Laubabwurf und Neuaustrieb. Bei Frost sollten Sie jedoch niemals schneiden, da besteht schnell die Gefahr Zweige abzubrechen und den Baum zu beschädigen. Allerdings sollten Sie beim Schnitt immer auf die speziellen Vorlieben der einzelnen Pflanzen achten. Nachfolgend finden Sie eine kleine Übersicht, wann welche Pflanze am besten geschnitten wird:
Pflanze | Schneidezeitraum |
Hortensie | Ist zwar winterhart, sollte aber nur bis August zurückgeschnitten werden |
Hecken | Hecken sollten bis September zurückgeschnitten werden |
Obstbäume | Können zum Schutz vor Frostrissen gestrichen werden, ansonsten gilt es die sortenspezifischen Pflegehinweise beachten |
Ahorn, Walnuss und Birke | Maximal bis Mitte November schneiden, sonst besteht die Gefahr, dass sie „bluten“ |
Haselnussstrauch | Ist unkompliziert und kann auch in den Wintermonaten zurückgeschnitten werden |
Rosengewächse | Sollten im Frühherbst maximal leicht zurückgeschnitten werden, der richtige Zuschnitt findet im Frühjahr statt |
Den Rückschnitt sollten Sie dabei nicht entsorgen, sondern direkt dafür verwenden, den Garten winterfest zu machen. Häckseln Sie Äste klein und verwenden sie die Holzschnitzel zum Mulchen der Beete. Sie schützen den Boden damit und erhöhen zugleich seine Qualität.
Übrigens: Laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen Hecken und Gehölze in der Zeit vom 1. März bis 30. September nicht geschnitten werden, um brütende Vögel zu schützen. Ein dezenter Pflege- oder Formschnitt ist jedoch zulässig.
6
Fruchtmumien und kranke Rückstände entfernen
In die Biotonne gehören hingegen pilzbefallende Fruchtmumien der Obstbäume und andere erkrankte Pflanzenrückstände. Dies sorgt dafür, dass sich Krankheiten nicht ausbreiten und der Garten auch im nächsten Jahr gesund und munter in die kommende Gartensaison starten kann.
7
Frostharte Pflanzen gegen Frost sichern
Das zusammengekehrte Laub ist ein idealer Frostschutz für Boden und frostharte Pflanzen in den Beeten. So sollten insbesondere die Wurzeln von Rosen, Erdbeeren oder Astern mit einer ordentlichen Laubschicht gegen die Kälte geschützt werden. Zusätzlich können Tannenzweige beim Schutz helfen.
Schwere bepflanzte Kübelpflanzen sollten zum Schutz vor der Witterung nah an Hauswände gerückt und ebenfalls mit Laub, Jute oder Vlies geschützt werden. Denken Sie beim Anbringen der Schutzmaßnahmen daran, dass diese auch heftigere Herbst- und Winterstürmen standhalten müssen und achten Sie daher besonders auf eine sichere Befestigung.
8
Empfindliche Pflanzen überwintern
Nicht jede Pflanze übersteht frostige Temperaturen, die meisten Kübelpflanzen zählen hierzu. So sollten wärmeliebende Pflanzen bei ersten Anzeichen von Frost ins Winterquartier umgesiedelt werden. Ideal sind hier helle, vor Frost geschützte Bereiche, wie beispielsweise Treppenhäuser, Dachboden, Gewächshaus oder Wintergarten.
Die Töpfe auf unseren Balkonen und Terrassen zieren oft exotische Gewächse, die nicht frostresistent sind. Um diese Pflanzen zu schützen, stellen Sie diese Kübelpflanzen am besten in einen kühlen Keller. Ihr Winterquartier beziehen die Pflanzen idealerweise so spät wie möglich, jedoch noch vor dem ersten Frost. Ist dies nicht möglich, sollten die Töpfe mit Noppenfolie und Jutesäcken gegen Frost geschützt werden. Zitruspflanzen sind besonders empfindlich: Ihnen sollte man nach Möglichkeit vor dem ersten Frost ein sonniges Plätzchen im Haus einräumen. Azaleen sind ebenso wie der Buchsbaum winterresistent und müssen nicht vor dem Frost gerettet werden. Denken Sie jedoch bei den winterharten Pflanzen daran, diese ausreichend zu gießen.
9
Frühblüher einsetzen
Wer sich im Herbst bereits auf die Pracht im Frühjahr freut, sollte jetzt bereits vorsorgen.
Frühlingsblüher sollten vor dem ersten Frost eingepflanzt werden, damit Sie sich zu Beginn des Frühlings an aufkeimenden Knospen erfreuen können. Zu den Pflanzen, deren Blumenzwiebeln den Winter unbeschadet überstehen, gehören beispielsweise Krokusse, Tulpen und Narzissen.
Doch Vorsicht: Was für die einen Pflanzen gut ist, ist für die anderen Gift. Knollenpflanzen wie die Dahlie überstehen den winterlichen Frost nicht und sollten daher spätestens im Herbst ausgegraben und über den Winter dunkel und trocken gelagert werden.
10
Gießkannen und Regentonnen leeren
Bevor die Temperaturen dauerhaft unter den Gefrierpunkt fallen, sollten Gießkannen und Regentonnen abgelassen werden. So bleiben Sie vor Frost geschützt. Dabei sollten die Hähne der Regentonnen geöffnet bleiben, damit nachlaufendes Wasser ablaufen kann, Gießkannen am besten drinnen gelagert werden. Wer keinen Platz dafür hat, sollte sie zumindest kopfüber lagern, damit kein Wasser hineingelangt. Das gilt auch für Vogeltränken oder Regenmesser, die so im nächsten Jahr wieder für Freude bei den Gartenbesuchern sorgen.
11
Wasser abstellen & Wasserleitungen im Garten winterfest machen
Sind alle Wasserbehälter geleert, sollten Sie auch das Wasser abstellen. Sinken die Temperaturen, kann auch das Wasser in den Leitungen gefrieren. Rohe können undicht werden oder gar platzen und auch der Wasserhahn kann dadurch Schaden nehmen. Die Wasserleitung zum Außenhahn sollte also abgedreht werden, der Hahn allerdings geöffnet bleiben. So leeren Sie die Leitungen, um Frostschäden vorzubeugen. Ebenso sollten Wasserpumpen und Co. aus Teichen entfernt werden, da sie bei Minusgraden schnell einfrieren und kaputtgehen.
12
Garten und Teich vorbereiten und winterfest machen
Wer einen Teich im Garten hat, sollte auch diesen wintersicher machen. Dazu gehört einerseits, Teichpumpen vor dem Frost zu schützen. Frost und gefrierendes Wasser können die Technik sonst beschädigen. Auch der Teich selbst sollte wintersicher gemacht werden: Im Winter ziehen sich die Fische in tieferes Gewässer zurück und fallen dort in eine Art Winterstarre. So überwintern Sie bis zum nächsten Frühjahr. Damit keine Faulgase im Teich entstehen, die den Fischen in dieser Zeit Schaden zufügen könnten, sollten Sie einen Eisfreihalter im Gartenteich platzieren.
Wir hoffen, unsere Checkliste hilft Ihnen weiter und wünschen Ihnen eine gemütliche Winterpause – die nächste Gartensaison kommt bestimmt!