Frische Kräuter sind aus unseren Küchen nicht mehr wegzudenken. Sie schmecken nicht nur gut und bereichern mit ihrem frisch-feinen Geschmack fast jedes kalte und warme Gericht, sondern stecken auch voller Nährstoffe und sind daher besonders gesund. Es lohnt sich also, frische Kräuter im eigenen Garten, auf dem Balkon oder sogar im Haus oder der Wohnung auf Vorrat zu halten. Eine gute und günstige Methode, um immer auf frische Kräuter zurückgreifen zu können, ist die Vermehrung der Kräuter über Stecklinge. Dafür benötigen Sie lediglich eine Mutterpflanze und mit etwas Glück und Geschick lassen sich daraus jede Menge Ableger ziehen. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag, wie es geht.
Rosmarin, Salbei, Thymian oder Strauchbasilikum: Fast alle mehrjährigen Kräuter eignen sich für die Vermehrung über Stecklinge. Aber auch einjährige Kräuter wie das Genoveser-Basilikum lassen sich über Kopfstecklinge vermehren. Wer Kräuter selber ziehen möchte, benötigt dafür eine Mutterpflanze, die im besten Falle bereits mit guten Eigenschaften – z.B. Winterhärte, Geschmack oder Wachstum – überzeugt hat.
Aus gesunden, kräftigen Kräutern können Sie dann im Frühling oder Sommer Stecklinge für die Vermehrung entnehmen.
1.
Für die Vermehrung benötigen Sie eine gesunde (mehrjährige) Mutterpflanze, von deren oberen Teil Sie mit einem scharfen, sauberen Messer oder Schere Triebspitzen ohne Blüten oder Knospen entnehmen. Je nach Sorte und Größe der Blätter, sollten die Stecklinge beim Basilikum oder Salbei z.B. zwischen 2-4 Blätter aufweisen. Bei Pflanzen mit vielen kleinen Blättern, wie Rosmarin oder Thymian, gerne auch mehr.
2.
Um Fäulnis vorzubeugen, sollten den entnommenen Triebspitzen nun die Blätter im unteren Bereich entfernt werden. Da die Blätter als Verdunstungsfläche dienen, sollten sehr große Blätter – beispielsweise vom Salbei – besser halbiert werden, um so ein Austrocknen des Stecklings zu verhindern.
3.
Bei leicht verholzten Stecklingen kann die Rinde am unteren Teil vorsichtig geschält werden. Anschließend werden die kleinen Triebspitzen mit den Enden ins Wasser gestellt, damit sie hier nach einigen Wochen die ersten zarten Wurzeln bilden. Als passendes Gefäß eignen sich wunderbar Schnaps- oder kleine Schraub- bzw. Weckgläser. Wichtig ist, dass die Stecklinge aufrecht stehen und nur der untere Teil mit Wasser bedeckt ist. Das Wasser sollte hier am besten täglich oder mehrmals die Woche gewechselt werden. Diesen Schritt können Sie auch überspringen, wenn Sie die Stecklinge direkt in Erde setzen wollen.
4.
Zum Einpflanzen der Stecklinge eignen sich kleine Anzuchttöpfe besonders gut. Befüllen Sie diese mit nährstoffarmer Pflanzenerde und befeuchten Sie die Erde gut, bevor die kleinen Stecklinge vorsichtig in die Erde gegeben werden. Ein Mini-Gewächshaus für die Fensterbank eignet sich wunderbar für die kleinen Pflanzen.
5.
Die kleinen Ableger fühlen sich an einem windgeschützten, warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung besonders wohl. Um ein Austrocknen zu vermeiden, sollten die Pflänzchen regelmäßig gegossen und die Erde somit schön feucht gehalten werden.
6.
Stecklinge, die im Sommer gepflanzt wurden, sollten im ersten Jahr gut geschützt überwintern. Dafür eignet sich ein Gewächshaus, ein Schuppen mit Fenstern oder eine Garage besonders gut. Wichtig ist, dass die Temperaturen weder zu kalt, noch zu warm werden und ausreichend Licht ins Winterquartier gelangt. Im nächsten Frühjahr dürfen die Kräutersetzlinge dann ins Freie ziehen.
Damit die Vermehrung der Kräuter erfolgreich ist und die Stecklinge kräftig anwachsen, sollten Sie schon direkt zu Beginn auf die richtige Erde setzen. Besonders geeignet sind spezielle Anzuchterden oder auch ein Mix aus herkömmlicher Erde und Gemüse- und Kräutererde. Besonders ehrgeizige Hobbygärtner-innen können auch auf Wurzelaktivatoren, beispielsweise aus Algenextrakt zurückgreifen. Diese im Fachhandel erhältlichen Produkte enthalten einen Nährstoff- und Spurenelemente-Mix, der die Stecklinge beim Wachstum unterstützt.
Sie sehen, das Ziehen von Stecklingen ist eine unkomplizierte und kostengünstige Möglichkeit, um besonders kräftige und gute Mutterpflanzen zu vermehren. Hier kommen nochmal die 5 wichtigsten Fakten zum Thema Kopfstecklinge:
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